Hochzeitsreden gehören zu jeder Hochzeit dazu. Eine Rede, die zu Herzen geht oder viele Lacher erzeugt, bleibt unvergessen. Doch wer sollte bei Hochzeiten zu Wort kommen? Und wie hält man eine gute Rede? Wie liefern euch Antworten auf diese Fragen und haben wertvolle Tipps parat. Eine Hochzeit ist ein höchst emotionales Ereignis. Sie stellt nicht nur für das Brautpaar, sondern auch für die Gäste einen bedeutenden Moment dar. Eine Hochzeitsrede soll die Feier schöner gestalten. In ihr sollen keine Informationen gegeben werden. Vielmehr soll sie Gefühle und Wünsche an das Paar übermitteln.

Wo und von wem Reden auf der Hochzeitsfeier gehalten werden

Anders als das Eheversprechen wird die Hochzeitsrede nicht während der Trauung in Kirche oder Standesamt gehalten. Sie gehört vielmehr zu den späteren Feierlichkeiten. So kann sie Teil des Sektempfangs des Brautpaares sein. Traditionell wird sie aber als Tischrede an der Hochzeitstafel gehalten. Üblicherweise kommt zunächst der Vater der Braut zu Wort. Seine Rede gilt traditionell als Symbol für die Übergabe der Braut an den Bräutigam. Doch auch die Mutter der Braut oder die Eltern des Bräutigams können eine Hochzeitsrede halten. Auf sie folgen Reden von Paten, Trauzeugen oder engen Freunden. Zum Abschluss spricht das Brautpaar selbst. Üblich ist es, dass der Bräutigam Dankesworte an die Hochzeitsgesellschaft richtet. Mittlerweile hält aber auch die Braut öfter eine Hochzeitsrede. Darin kann sie zum Beispiel eine Liebeserklärung an den Bräutigam formulieren. Auch sie bedankt sich bei der Hochzeitsgesellschaft. Besonders können in den Reden des Brautpaares auch die Eltern und die Trauzeugen hervorgehoben werden.
Bräutigam hält Rede

Die optimale Länge für die Hochzeitsrede finden

Viele Reden sind zu lang. Eine Hochzeitsrede sollte Herzlichkeit vermitteln, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Zu kurz sollte sie nicht sein. Andernfalls entsteht leicht der Eindruck, ihr komme nicht die nötige Wichtigkeit zu. Zu lang sollte sie jedoch auch nicht sein. Schließlich wollen in der Regel auch noch andere Redner zu Wort kommen. Zudem könnte eine zu lange Rede den Zeitplan für die Hochzeitsfeier durcheinanderbringen. Als Minimum gelten daher zwei Minuten, maximal fünf. Das Probesprechen mit Stoppuhr hilft, die Länge vorab zuverlässig zu bestimmen. Dabei solltet ihr auf ausreichende Pausen achten und euch bemühen, langsam zu sprechen.

Was sollte die Rede auf der Hochzeitsfeier beinhalten?

Um den passenden Inhalt für die Hochzeitsrede zu finden, kommt es auf die Vorbereitung an. Zögert das Ausarbeiten nicht lange hin. Fangt so früh wie möglich damit an, Ideen und Formulierungen zu sammeln. Gibt es weitere Redner, solltet ihr euch mit ihnen außerdem zum Inhalt abstimmen.

Einen guten Einstieg für die Rede finden

Zum Anfang eurer Rede begrüßt ihr die Zuhörer. Ob die Ansprache locker oder formell ausfällt, hängt von der Art der Feier ab. Vor allem bei formellen Hochzeitsfeiern solltet ihr darauf achten, alle Ehrengäste anzusprechen. Habt ihr Vorredner, könnt ihr auf die Nennung Einzelner verzichten. Bei legereren Hochzeiten darf die Begrüßung lockerer und humorvoller ausfallen. Egal, ob formell oder leger - das Brautpaar wird am Anfang der Rede immer mit dem Namen angesprochen. Dabei nennt man zuerst den Namen der Braut. Besteht eine Verwandtschaftsbeziehung, könnt ihr sie ansprechen, beispielsweise mit "mein lieber Bruder" oder "meine Tochter", "mein Patenkind".
Frau schreibt Tischrede

Ideen für den Inhalt der Hochzeitsrede

Die Brauteltern heben in ihren Reden auf der Hochzeit die positiven Eigenschaften von Braut und Bräutigam hervor. Den Partner oder die Partnerin ihres Kindes begrüßen sie offiziell in der Familie. Humorvolle Anekdoten aus dem Leben der Brautleute oder die Geschichte des Kennenlernens dagegen sind Themen der Reden von Freunden oder Trauzeugen. Um weitere Anregungen für den Inhalt der Rede zu finden, könnt ihr den Blick in die Vergangenheit wagen. Fragt am besten Verwandte und Freunde nach besonderen Momenten mit dem Brautpaar. Auch besondere Geschehnisse aus der Geschichte oder berühmte Liebesgeschichten bieten Inspirationen. Ideen für den Inhalt liefern:
  • Der Rückblick auf die Familiengeschichte
  • Lebensgeschichte von Braut und/oder Bräutigam
  • Die gemeinsame Geschichte des Paares
  • Anekdoten aus Kindertagen
  • Besondere Ereignisse am Tag des Kennenlernens oder der Hochzeit
  • Berühmte Liebespaare aus der Geschichte
  • Allgemeine Betrachtungen zur Bedeutung von Liebe und Familie
In Gedichtbänden, Sprüchesammlungen oder berühmten Büchern findet ihr weitere Ideen. Gern wird zum Beispiel die Erzählung "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry zitiert. Doch in deutschen Klassiker findet ihr schöne Zitate, zum Beispiel bei Goethe oder Storm. Wählt ihr Zitate oder lehnt euch an allgemeine Ereignisse an, stellt immer einen Bezug zum Brautpaar her. So könnt ihr Vergleiche zu dessen Liebesgeschichte ziehen. Oder ihr sprecht ihnen Wünsche für die Zukunft aus.

Einen runden Abschluss für die Tischrede finden

Den Abschluss der Rede bildet ein kurzes Fazit des Gesagten. Gut ist auch ein Toast auf das Paar geeignet. Beliebte Abschlüsse bilden zum Beispiel Formulierungen wie:
  • "Es löst der Mensch nicht, was der Himmel bindet."
  • "Gemeinsam stoßen wir heute auf euer Wohl und eure Zukunft an."
  • "Ich wünsche euch von ganzem Herzen Glück und Segen."
  • "Lasst uns gemeinsam auf das Brautpaar anstoßen! Zum Wohl und alles Gute für die Zukunft!"
Trauzeuge hält Rede

Hinweise zu Stil und Vortrag der Hochzeitsrede

Die Hochzeitsrede sollte so natürlich wie möglich wirken. Achtet beim Formulieren daher auf kurze Sätze. Habt ihr sie schriftlich formuliert, überlegt noch einmal, wie ihr die Sätze tatsächlich mit euren eigenen Worten sagen würdet. Auf lange Phrasen solltet ihr ebenso verzichten wie auf Fremdwörter. Verben, die Gefühle ausdrücken und Bilder erzeugen, sind dagegen gut geeignet. Sucht bildreiche Ausdrücke, Vergleiche oder nutzt rhetorische Fragen. Eindrückliche Zitate haben Wiedererkennungswert. Sie stärken euren eigenen Gedanken und Gefühlen in der Rede den Rücken. Freies Vortragen wirkt am natürlichsten, kann ungeübte Redner aber verunsichern. Fühlt ihr euch beim Ablesen sicherer, ist das völlig in Ordnung. Allerdings solltet ihr auch dann auf eigene Worte achten. Übt eure Rede in jedem Fall mehrfach. Beim Sprechen selbst sucht ihr dann immer wieder den Blickkontakt zum Publikum. Schaut dem Brautpaar, aber auch den Zuhörern zwischen den Sätzen immer wieder in die Augen. Egal, ob beim freien Sprechen oder beim Ablesen: Macht Pausen zwischen den Sätzen. Achtet darauf, die Worte deutlich auszusprechen, sodass auch ältere Hochzeitsgäste gut verstehen, was ihr sagt. Schlüsselworte könnt ihr beim Sprechen besonders betonen. Vor allem nach lustigen Anekdoten oder gefühlvollen Worten solltet ihr außerdem kleine Pausen einbauen.

Lampenfieber vor und bei der Tischrede bekämpfen

Lampenfieber kennt fast jeder Redner. Schon Mark Twain sagte: "Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert vom Moment der Geburt an - bis zu dem Zeitpunkt, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten." Um dennoch gelassener zu werden, helfen diese kleinen Tricks:
  • Übt eure Rede vorher so oft wie möglich, am besten auch vor dem Spiegel.
  • Atmet mehrfach tief ein und aus und konzentriert euch dabei darauf, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt.
  • Macht vor der Rede ein paar Lockerungsübungen. Ein wenig Schulter- und Nackenkreisen kann schon helfen, die innere Anspannung etwas abzubauen.
  • Möchtet ihr die Hochzeitsrede frei halten, macht euch vorher einen Spickzettel. Im Moment der größten Aufregung bietet er Sicherheit.
  • Lest ihr die Rede ab, macht euch Markierungen und hebt euch einzelne Stichworte besonders hervor. Verliert ihr den roten Faden, findet ihr so schnell die richtige Stelle wieder.
  • Sucht euch vertraute Gesichter im Publikum und baut Blickkontakt mit ihnen auf.
In jedem Fall könnt ihr euch bewusst machen, dass es sich für alle Anwesenden um einen gefühlsgeladenen Tag handelt. Euch eure Aufregung anzusehen, sorgt dabei sicher für Sympathie.
Tischrede bei Hochzeitsfeier

Was sollte man bei der Hochzeitsrede verhindern?

Für das Brautpaar soll die Hochzeit einer der schönsten Tage im Leben werden. Daher sollten sie bei Reden auf der Hochzeitsfeier auf keinen Fall bloßgestellt werden. Auf peinliche Anekdoten solltet ihr daher verzichten. Unglückliche Liebesgeschichten oder Trennungen gehören definitiv nicht in eine Tischrede zur Hochzeit. Stattdessen konzentriert ihr euch am besten auf romantische Momente des Paares oder betont, was euch mit den Brautleuten verbindet. Ein absolutes No-Go ist außerdem, eure Rede vorzutragen, ohne euch mit den anderen Rednern abzustimmen. Sicher gibt es einen Zeitplan für die Hochzeitsfeier. Sprecht vorher mit Brautpaar oder anderen zuständigen Organisatoren ab, wann ihr eure Rede halten könnt. Mut antrinken gehört ebenfalls zu den Don'ts. Auf Alkohol verzichtet ihr am besten, bis ihr eure Rede hinter euch habt. So behaltet ihr einen klaren Kopf. Selbstverständlich solltet ihr außerdem pünktlich und passend gekleidet erscheinen. Die Gäste sollten auf die Tischrede nicht warten müssen. Zudem solltet ihr als Redner den Anlass auch in Sachen Outfit gebührend würdigen. Einer der wichtigsten Punkte bei der Hochzeitsrede ist, sie rechtzeitig vorzubereiten. So geht ihr sicher, lange genug über den Inhalten nachdenken zu können. Außerdem bleibt euch genügend Zeit zum Üben. Mit einer gelungenen Hochzeitsrede tragt ihr in jedem Fall zu einem schönen und emotionalen Hochzeitsfest bei.